Presseerklärung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) im SPD Unterbezirk Dortmund
Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) im SPD Unterbezirk Dortmund hat die Aktion "Brücken statt Zäune" initiiert und zusammen mit dem Projekt Ankommen e.V., dem Christlichen Jugenddorf (CJD) Dortmund, der evangelischen Christusgemeinde in Holte und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) durchgeführt.
Gemeinsames Ziel der Aktion ist es, auf die Situation von Flüchtlingen in Dortmund und an den Grenzen Europas aufmerksam zu machen.
An vier Dortmunder Fußgängerbrücken über die B1 werden acht Transparente zum Thema "Brücken statt Zäune" ab Mitte mai bis Juni angebracht. Die Aktion wird dokumentiert auf der Website http://www.bruecken-staat-zauene.de
Unser Ziel mit der Aktion "Brücken statt Zäune" ist es, diese Willkommenskultur auch plakativ deutlich werden zu lassen - und in den Köpfen weiter zu verankern. Dies ist auch auf den bereits fertig gestellten Transparenten zu sehen. Das Schlauchboot in der Ägäis und der endlose Weg über die Balkanroute. Die Menschen, die zu uns gekommen sind, weil sie ihr Land durch Krieg, Verfolgung und Armut verlassen mussten, brauchen unsere Unterstützung, meinen die Veranstalter. Das geht nur gemeinsam.
Der erste Kooperationspartner der AfB war die Stadt Dortmund in Person von Silvia Uehlendahl, der Leiterin des Dortmunder Tiefbauamtes. Ihr sind wir besonders dankbar für die Hilfe bei der Genehmigung der Aktion durch die Stadt, meint Monika Rößler, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB). Es sind alles städtische Brücken. Die Aktion war nur möglich durch ein Sponsoring von folgenden Dortmunder Abgeordneten: Dietmar Köster (SPD MdEP), Guntram Schneider (SPD MdL), Marco Bülow (SPD MdB) und Armin Jahl (SPD MdL). Dadurch war es der AfB möglich, die Planen kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Bettina Brökelschen unterstützt die Aktion, indem sie als Künstlerin das Logo "Brücken statt Zäune" entworfen hat. Weiterhin steht sie als Patin bei der Gestaltung zur Seite. Der Verein Projekt Ankommen e.V. ist bekannt durch seine sehr engagierte Flüchtlingsarbeit hier in Dortmund und erklärte sich sofort bereit, drei Transparente mit Flüchtlingen und Ehrenamtlichen in Hörde in der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde zu erstellen. Das Christliche Jugendwerk (CJD), in Dortmund und die evangelische Christus-Kirchengemeinde in Holte schlossen sich der Aktion an und erstellen weitere Transparente.
Im September letzten Jahres kamen tausende von Flüchtlingen aus Ungarn nach Dortmund und drohten, die Dortmunder Infrastruktur zu sprengen. Die Stadtverwaltung hat sehr schnell reagiert und die Dortmunder Bevölkerung ist ihr in jenen Tagen tatkräftig zur Seite gesprungen. Die Hilfsbereitschaft der Dortmunder Bürger war phänomenal und hält bis heute an.
Die AfB vertritt die Position, Bildung ist der Schlüssel zur Integration. Spracherwerb muss für alle Flüchtlinge mit und ohne Anerkennung verpflichtend sein. Der Spracherwerb muss ergänzt werden durch Kurse in die alltägliche deutsche Lebenswirklichkeit. Wir brauchen eine schnellere und entbürokratisierte Anerkennung von Abschlüssen. Kammern und Hochschulen müssen Angebote schaffen, um eventuelle Defizite in den Abschlüssen zu ergänzen. Somit könnte für viele Flüchtlinge eine Integration in unseren Arbeitsmarkt stattfinden, wodurch sie sich schnell eine selbstständige soziale Grundlage schaffen können. Dazu gehört auch eine eigene Wohnung, die wir schnell durch einen Ausbau des sozialen Wohnungsmarktes schaffen müssen. Wichtig ist die soziale Einbindung in unsere Gesellschaft. Dass dies schnell und gut gelingt, ist ganz wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Wenn die Integration durch Maßnahmen gut umgesetzt, sind die zu uns kommenden Flüchtlinge eine Chance und eine echte Bereicherung für unsere Gesellschaft. Monika Rößler meint, dass die erforderlichen Investitionen in die Bildung, den sozialen Wohnungsbau und in Arbeitsmarktmaßnahmen auch für alle Menschen in Deutschland dringend notwendig seien. Die Flüchtlinge seien vielleicht der Anlass, aber ganz sicher nicht der Grund dafür. Wir dürften hier auch nicht den Bund aus seiner Verantwortung entlassen, der sich derzeit nur 20% an den Kosten beteilige. Nach Auffassung der AfB, dürfe Einwanderung nicht durch Zäune begrenzt sein, sondern müsse im Gegenteil forciert werden - und vor allen Dingen - legalisiert werden. Und dazu sei die Einführung eines Einwanderungsgesetzes völlig unabdingbar. Deutschland und NRW sind längst ein Einwanderungsland und Deutschland ist immer ein Einwanderungsland gewesen. Wir leben in NRW in der 3. und 4. Generation friedlich mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammen. NRW hat mehr Menschen mit Migrationshintergrund als manches Bundesland und auch mancher EU-Staat Einwohner hat.